Häufiger Durchfall

Reizdarm & Durchfall

Durchfall

Immer wieder Durchfall – das kennen viele Reizdarm-Patienten. Doch wie kommt es zu den Beschwerden? Wieso leiden manche Betroffene abwechselnd unter Durchfall und Verstopfung? Lesen Sie hier mehr über die Zusammenhänge und erfahren Sie, was hilft.

Durchfall – was ist das?

Eine Diarrhö (Durchfall) liegt vor, wenn mehr als dreimal täglich ein breiiger oder flüssiger Stuhl auftritt.

Durchfall & Reizdarm: Zusammenhänge

Heute weiß man, dass bei Reizdarm-Patienten die sogenannte Darmmotilität gestört ist. Damit sind die natürlichen Darmbewegungen gemeint, die dazu dienen, den Nahrungsbrei durch den Verdauungstrakt zu transportieren. Bei einem Teil der Patienten ist diese Darmaktivität erniedrigt – sie leiden typischerweise an Verstopfung. Bei anderen Patienten wiederum ist die Motilität erhöht. Das hat zur Folge, dass die Betroffenen quasi ständig Durchfall haben.

Gut zu wissen:

Es gibt eine weitere Form des Reizdarmsyndroms, bei der es im Wechsel zu Durchfall und Verstopfung kommt.

Wichtig: Durchfall kann vielfältige Ursachen haben. Neben einer Infektion mit verschiedensten Bakterien, Viren oder Parasiten können auch Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Zöliakie entsprechende Beschwerden hervorrufen. Auch eine Unverträglichkeit von Laktose (Milchzucker) oder Fruktose (Fruchtzucker) sowie eine Schilddrüsenüberfunktion oder eine bakterielle Fehlbesiedlung des Dünndarms kommen als Auslöser von Durchfall infrage. Daher ist es wichtig, dass ein Arzt andere Ursachen für die Beschwerden ausschließt. Mehr zur Diagnose

Reizdarm: Formen

Anhand der Stuhlveränderungen werden verschiedene Formen des Reizdarmsyndroms unterschieden:

  • Diarrhö-Typ: Ständiger Durchfall ist das Hauptsymptom.
  • Obstipations-Typ: Eine chronische Verstopfung ist das Hauptsymptom.
  • Alternierender Typ: Durchfall und Verstopfung treten im Wechsel auf.

Reizdarm & Durchfall:
Diese Tipps können helfen

Die besten Tipps bei Durchfall infolge des Reizdarmsyndroms haben wir hier für Sie zusammengestellt.

Flüssigkeit und Elektrolyte ersetzen
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Flüssigkeit und Elektrolyte ersetzen

Bei Durchfall gehen dem Körper viel Flüssigkeit und Blutsalze (Elektrolyte) verloren. Deshalb ist es wichtig, dass Sie viel trinken und die Verluste ausgleichen. Kräutertees, Schwarztee (15 Minuten ziehen lassen) und stilles Mineralwasser sind ideal, um den Wasserhaushalt wieder ins Lot zu bringen. Auch eine warme Brühe tut gut und sorgt für das nötige Plus an Flüssigkeit und Elektrolyten. Bei starkem oder lang anhaltendem Durchfall kann es sinnvoll sein, auf eine fertige Elektrolytlösung aus der Apotheke zurückzugreifen. Wichtig: Verzichten Sie auf Alkohol, Kaffee und Milch.

Ernährung
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Ernährung

Bei starkem Durchfall sollten Sie Ihrer Verdauung erst einmal Ruhe gönnen. Wenn es etwas besser geht, können Sie auf Schonkost umstellen und probieren, was Sie gut vertragen. Weich gekochter Reis oder Nudeln sowie Haferflocken werden oft empfohlen. Gekochte Möhren, ein zerriebener Apfel oder eine zerdrückte Banane wirken stopfend und sind deshalb bei Durchfall gut geeignet. Vermeiden Sie Zuckeraustauschstoffe wie Sorbit, Xylit oder Mannit – denn diese ziehen zusätzlich Wasser in den Darm und können Durchfall auslösen.

Cola und Salzstangen werden heute nicht mehr empfohlen, da sich die unkontrollierte Zufuhr von großen Salz- und Zuckermengen negativ auswirken kann.

Wann zum Arzt?
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Wann zum Arzt?

Grundsätzlich gilt: Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob der Durchfall tatsächlich eine Folge des Reizdarmsyndroms ist, sollten Sie den Rat eines Arztes einholen. In der medizinischen Leitlinie zum Reizdarmsyndrom* werden zum Beispiel auch geeignete Probiotika, pflanzliche Mittel oder Ballaststoffe als Therapieoptionen empfohlen. Auch der Wirkstoff Loperamid kann bei reizdarmbedingten Durchfall sinnvoll sein – er legt den Darm quasi „lahm“, indem er die natürliche Darmbewegung hemmt. Besprechen Sie mit Ihrem Arzt, welche Therapiemaßnahmen in Ihrem Fall sinnvoll sind.

Wichtig: Fieber, Blut im Stuhl und ein starker ungewollter Gewichtsverlust zählen zu den Alarmzeichen und erfordern eine rasche ärztliche Abklärung.

*Layer P et. al.; S3-Leitlinie zur Definition, Pathophysiologie, Diagnostik und Therapie des Reizdarmsyndroms. Z Gastroenterol 2011; 49:237-293 (In Überarbeitung).

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